Zapfhahn gibt der Frauenpower von Ortsvorsteherin Sonja Schuchter nach
Zuerst wollte der Fassan­stich nicht so recht gelin­gen, doch dann stand dem fröhlichen Treiben nichts mehr im Wege: Die siebte Auflage des »Hof-Feschtes« organi­sierte die »Eintracht« in gewohnt toller Manier.

VON ROLAND SPETHER
Achern-Mösbach. »Nächs­tes Jahr müsst ihr das Pro­gramm ändern und schreiben: Fassanstich von 18.30 bis 20 Uhr«. Ob die Sänger vom MGV »Eintracht« Mösbach diesen Geheimtip eines Gastes umset­zen wird, wird sich zeigen. Der wohl gemeinte Rat hatte aber einen Grund. Denn beim Fas­sanstich zum »Hof-Fescht« des MGV war guter Rat teuer, als Ortsvorsteherin Sonja Schuchter zur Tat schritt und mit Mösbacher Frauenpower den großen Holzhammer in Bewe­gung setzte. Zwar saßen die Schläge exakt und die Finger des Vorsitzenden Dieter Doll blieben heil, aber der wider­spenstige Hahn wollte trotz Mil­limeterarbeit nicht im Spundloch bleiben.»Das liegt am verflixten sieb­ten Jahr des Hof-Feschdes«, scherzte Dieter Doll, der mit seinem »Vize« Johann Klumpp alle Hebel der Zapfkunst in Be­wegung setzte und so manchen Schweißtropfen vergoss. Doch in Mösbach ist nahezu kein Ding unmöglich und nach eini­gen Hauruck-Aktionen erledig­te der störrische Hahn seine Pflicht, so dass die Gäste das Freibier genossen. Somit war das siebte Fest in »Köningers Hof« eröffnet, dem Vorsitzen­den fiel ein Stein vom Herzen und die Ortsvorsteherin strahl­te, als die fröhliche Amtshand­lung über der Bühne war.Ein besonderes Lob hielt die Ortsvorsteherin für das wun­derbar gestaltete Festgelände inmitten eines Bauernhofes be­reit. Auch der Vorsitzende Die­ter Doll bedankte sich bei dem Sängerkamerad Gebhard Köninger für die Bereitstellung seines Hofes. Ein Wort des Dan­kes galt auch allen Helfern so­wie dem »Vereinskünstler« Paul Skomrock für die tollen Dekorationen. Tolle Dekorationen Dass die Mösbacher Sänger Experten in Sachen gemütliche Feste und originelle Dekoratio­nen sind, bestätigt sich immer wieder bei Konzerten und vor allem auch beim »Hof-Fescht«. Ob Erntewagen oder Scheunen­bar, Kürbismännle oder Hofthe­ke, das Ambiente der MarkeKirschendorf war bestens ge­staltet. So haben die Sänger wieder alle Register gezogen und auch die kulinarischen Leckerbissen ließen keine Wünsche offen.Erstmals fand ein uriger Melkwettbewerb am Modell »Kuhnigunde« statt, zu dem der Sänger und Landwirt Arthur Wilhelm eine fachkundige Ein­führung gab. Den Startschuss gab Sonja Schuchter und offen­sichtlich gehört auch das Mel­ken zu den Amtspflichten einer Mösbacher Ortsvorsteherin, denn sie beherrschte die bäuer­liche Arbeit wie eine Eins.Danach konnte sich jeder­mann versuchen und Klaus Wilhelm aus Mösbach schaffte es, in zwei Minuten 696 Gramm auf die Waage zu bringen. Platz zwei ging an Harry Armbruster (617 Gramm), der ebenso wie Hermann Klumpp (581 Gramm) im Kirschendorf wohnt und ei­nen der Preise erhielt.