Ein Festival des Chorgesangs

Formationen aus Mösbach und der Umgebung geben viel beklatschten Liederabend in der Halle

 

VON ROLAND SPETHER

Achern-Mösbach. Vom Obertal jenseits der Hornis­grinde bis nach Leutesheim im Hanauerland, vom Müh­lendorf über Kappelrodeck bis nach Halberstung bei Sinz­heim reisten Sänger am Sams­tag nach Mösbach, um mit dem gastgebenden Männerchor ei­nen gelungenen Liederabend zu gestalten. »Chöre live er­leben « lautete das Motto des Konzertes, bei dem alle Forma­tionen ansprechenden Chor­gesang boten, sich gesanglich auf gutem Niveau präsentier­ten und in der Auswahl der Li­teratur unterschiedliche Ak­zente setzten. So genossen die Gäste den »bunten Melodi­enstrauß « zum heiß ersehn­ten Frühling und Mösbach er­wies sich als Hochburg des Singens. Aber auch als ein Ort, in dem ein reiner Männerchor aus über 40 Sängern besteht, dieser über eine eigene Boy­group »Mäschbach Most Wan­ted « (MMW) verfügt und ein Durchschnittsalter von unter 40 Jahren hat.

 

Gelungener Auftritt

»Wir wollten beweisen, dass Jugendliche nicht nur Musik konsumieren, sondern auch produzieren können«, meinte Dirigent Friedemann Nikolaus und ab ging die MMW-Post mit »Club can ’ t handle me« im Sound von Flo Rida. Das war ein super Auftritt nach der Ou­vertüre durch den Männer­chor Mösbach (Leiter Friede­mann Nikolaus), der mit dem Grönemeyer-Song »Der Weg«, dem herrlichen italiensichen Bergsteiger-Lied »Benia Calas­toria « und »Under the moon of love« auf Englisch glänzte.

Dass sich die Sänger aus »Ostbaden«, so der Vorsitzende Klaus Burkhardt vom Lieder­kranz Obertal bei Baiersbronn, mitten in Baden sichtlich wohl fühlten, war unter der Leitung von Martin Günter nicht zu überhören. Der kleine, aber gut disponierte Chor erfreute mit schönen Liedern wie »Cante­mus «, »Wo die Liebe lebt« oder »Frühlingsgruß«, bevor der 150er-Jubilar aus Ottenhöfen, der Gesangverein »Frohsinn« mit Dirigent Wolfgang Hils, seine Qualitäten mit niveauvol­lem Gesang darbot. Nach den Liedern »Daheim ist« und »Auf allen Wegen« des Männerchors (Solisten Franz Kopp und Hel­mut Bohnert) lautete das Motto des Gemischten Chors »Träu­me sind stärker« und »Hey, das ist Musik für mich«.

Mit einer Reise durch Euro­pa brillierte der MGV »Lieder­kranz « Kappelrodeck, der mit Dirigent Klaus Huber erlesene Chöre und solche mit viel Hu­mor darbot. Amüsant war es zu hören, dass »bei Nacht alle Kat­zen grau sind« und ein Mann sehr vorsichtig sein muss, wenn er sich liebesfroh einem Haus mit drei Mädchen nähert. Klein, aber fein, ging es mit dem Chor »LeMe« aus Halbers­tung unter Leitung von Kerstin Lemay weiter.

Fürs Finale mit herrlichem Chorgesang sorgten die Gäs­te vom Sängerbund Leutes­heim mit Dirigent Nelly Wein­berger. Es war ein Genuss, den fein disponierten Chor zu er­leben, als Lieder über Liebe und Freiheit besungen wurden und der Chor den Traum weck­te, endlich mal nach New York zu gehen und in zerrissenen Jeans durch San Francisco zu spazieren.