Festival des Gesangs in der Drei-Kirschen-Halle

Achern-Mösbach (sp). Sechs Chöre, Liebe zum Gesang und viele Klangfarben – die Besucher in der Drei-Kirschen-Halle erlebten ein kleines Festival des Chorgesangs. Vom Obertal jenseits der Hornisgrinde bis nach Leutesheim im Hanauerland, vom Mühlendorf über Kappelrodeck bis nach Halberstung bei Sinzheim reisten Sängerinnen und Sänger nach Mösbach, um mit dem gastgebenden Männerchor in der voll besetzten Halle einen Liederabend zu gestalten. „Chöre live erleben“ lautete das Motto des Konzertes, bei dem alle Formationen feinen und ansprechenden Chorgesang darboten.

Mösbach erwies sich einmal mehr als Hochburg des Singens und als ein Ort, in dem ein reiner Männerchor aus über 40 Sängern besteht, der über eine eigene „Boygroup“ namens „Mäschbach Most Wanted“ (MMW) verfügt und ein weithin einmaliges Durchschnittsalter von unter 40 Jahren hat. „Wir wollten beweisen, dass Jugendliche nicht nur Musik konsumieren sondern auch produzieren können“, sagte Dirigent Friedemann Nikolaus und ab ging die Post mit „Club Can´t Handle Me“ im Sound von Flo Rida. Das war ein beeindruckender Auftritt der Jugend nach der Ouvertüre durch den Männerchor Mösbach mit dem Grönemeyer-Song „Der Weg“, dem herrlichen italienischen Bergsteiger-Lied „Benia Calastoria“ und mit „Under The Moon Of Love“. Dass sich die Sänger aus „Ostbaden“, so der Vorsitzende Klaus Burkhardt vom Liederkranz Obertal bei Baiersbronn, mitten in Baden wohlfühlten, war unter der Leitung von Martin Günter nicht zu überhören. Der kleine, aber gut disponierte Chor erfreute mit schönen Liedern wie „Cantemus“, „Wo die Lieb lebt“ oder „Frühlingsgruß“, bevor der 150er Jubilar aus Ottenhöfen, der Gesangverein „Frohsinn“ mit Dirigent Wolfgang Hils, seine Qualitäten mit niveauvollem Gesang darbot. Nach den Liedern „Daheim ist“ und „Auf allen Wegen“ des Männerchors (Solisten Franz Kopp und Helmut Bohnert) lautete das Motto des Gemischten Chors „Träume sind stärker“ und „Hey, das ist Musik für mich“.
Mit einer Reise durch Europa und Gesangskunst faszinierte der MGV „Liederkranz“ Kappelrodeck, der mit Dirigent Klaus Huber erlesene Chöre und solche mit viel Humor darbot. Köstlich war es zu hören, dass „bei Nacht alle Katzen grau sind“.
Klein, aber fein, ging es mit dem Chor „LeMe“ aus Halberstung unter Leitung von Kerstin Lemay weiter, der getreu seinem Namen „Lebendige Melodien“ mit lyrischen Songs wie Cohens „Halleluja“, „Only Time“ und „Frome A Distance“ darbot. Fürs Finale mit herrlichem Chorgesang sorgten die Gäste vom Sängerbund Leutesheim, die mit ihrer Dirigenten Nelly Weinberger eine blitzsaubere Leistung darboten. Es war ein Genuss, den fein disponierten Chor und die Freude am Gesang zu erleben, als Lieder über Liebe und Freiheit gesungen wurden und der Chor den Traum weckte, endlich mal nach New York zu gehen und in zerrissenen Jeans durch San Francisco zu spazieren.
Für den Vorsitzenden Johann Klumpp war es eine große Freude, die 50er Jubilare Martin Klumpp und Fridolin Klumpp zu ehren und deren Verdienste für den Verein zu würdigen. Beide engagierten sich im Vorstand und bis heute leiste Fridolin Klumpp, der auch die Ehrennadel des Deutschen Chorverbandes erhielt, als Vereinshandwerker für Feste und das Theaterspiel eine wertvolle Arbeit. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Walter Meier, der viele Jahre Vorsitzender war, zum Ehrenmitglied ernannt.

Liederabend 2013