In der Drei-Kirschen-Halle ging es bei dem Stück »Mit Schlafsack und Kamillentee« recht turbulent zu

Vor dem Camping-Urlaub wurde das Ganze im Wohnzimmer trainiert und die Polizei wurde bei der Suche nach den falschen Nonnen schnell fündig. Foto: Roland Spether Mit dem Lustspiel »Mit Schlafsack und Kamillentee« sorgte das Ensemble des Mösbacher Männerchors für Dauerlachsalven bei der Aufführung in der Drei-Kirschen-Halle – und das gleich an zwei Abenden

Achern-Mösbach (sp). Dass ein Luxus-Urlaub auf einem Traumschiff keine Chance gegen eine Fahrt mit dem Schlepper zum Zelten am Achernsee hat, durften die Besucher des Dreikönig-Theaters in Mösbach erleben. Denn das Ensemble des Männerchors landete an zwei ausverkauften Abenden mit dem köstlichen Lustspiel »Mit Schlafsack und Kamillentee« den absoluten Vo l l t r e f f e r.

Dabei präsentierte sich das Ensemble um Regisseur Oliver Erdrich in glänzender Spielfreunde und mit einem Traumurlaub der Extraklasse. Auch die Bühnenbildner und Vereinshandwerker Friedolin Klumpp und Norbert Klumpp leisteten wieder ganze Arbeit ebenso wie Tina Karcher und Sandra Kientz, die den Akteuren das passende Theatergesicht schminkten.

Sich verwöhnen lassen


Das sich unternehmungslustige Mösbacher Frauen nach Jahren des Urlaubs auf »Balkonien« und zwischen Obstbäumen auch einmal mit einem Luxus-Urlaub weit weg verwöhnen wollten, ist nur zu verständlich. So machten sich Olga Pfenning (Gabi Gaß) und Klothilde Fuchs (Nadine Fischer) mit dem Schlepper »uff'Achere«, um eine Reise mit dem Traum-Liner Aida zu buchen, doch ohne die Rechnung mit ihren cleveren Ehemännern Gottfried Pfenning (Ewald Klumpp) und Oswald Fuchs (Hans-Peter Doll) zu machen. Die hatten mit ihrem guten Kumpel, dem Polizisten Franz Fischer (Matthias Streck), und dem Sohnemann Klaus (Marcel Doll) alle Kniffe angewandt, um in Mösbach das Apfelfest zu feiern.

Getreu dem Motto »Es gibt doch so schöne Orte auf der Welt, zu denen man mit dem Schlepper hin fahren kann«, heckten sie einen Plan aus, indem sie einen Reisegewinn im Radio fingierten, worauf die Gattinen voll hereinfielen. So war die Bescherung groß, als die nette Radiostimme den Gewinn von 14 Tagen Camping-Urlaub am Achernsee ohne Umtauschrecht verkündete. Während Gottfried Pfenning bereit war, das »größte Opfer seines Lebens« zu bringen und die Urlaubsreise anzutreten, schienen die beiden Damen den Braten gerochen zu haben und set z t en z umGegenangri f f mit »Üben für Extremsituationen « an. Es war köstlich zu erleben, wie die Akteure alle Register vom urigen Klimbimm und herzhaftem Klamauk zogen und mitten im Wohnzimmer ein Zelt aufschlugen und das Campen übten.

Es gab kein Happy-End


Das Chaos nahm seinen Lauf und als die hübschen Kosmetikvertreterinnen Jaqueline Lustig (Johanna Wilhelm) und Carmen Fröhlich (Sabine Sutterer) auf der Luftmatratze erschienen, war der Kohl fett und sie wurden kurzerhand in Holländer umfunktioniert, die als Meisjes den Herren der Schöpfung den Kopf verdrehten. Doch am Ende gab es zur Überraschung aller kein Happy- End an Acherns Strand. Denn die beiden Ehefrauen erbettelten sich als Nonnen das Urlaubsgeld und machten sich auf der Aida auf und davon, während die Herren den gleichen Trick im Ordenskleid versuchten. Doch bei denen ging der Schuss nach hinten los und sie verbrachten den Urlaub hinter »Schwedischen Gardinen«.

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