Kartunger Männerchor begeistert beim Liederabend der Mösbacher „Eintracht“

Patrick Sutterer für 25 Jahre Treue geehrt

„Benia Calastoria ist mein Lieblingslied, das haben sie sehr schön gesungen.“ Die Besucherin aus Gamshurst kam nach dem großen Finale mit dem Männerchor „Sängerlust“ Kartung in der Mösbacher Drei-Kirschen-Halle so richtig ins Schwärmen, als die mehr als 40 Sänger mit weißen Hemden, roten Krawatten und herrlichen Stimmen dieses italienische Bergsteigerlied im Klangbild eines „Coro Alpino“ aus der Trentiner Bergwelt darboten. Das war Chorgesang vom Allerfeinsten, den die Gäste mit dem Chor aus Sinzheim-Kartung (Dirigent Frank Bollheimer) erleben durften, der seinem guten Ruf alle Ehre machte und dem Liederabend des Mösbacher Männerchors „Eintracht“ wahrlich die Krone aufsetzten.


Dass so viele junge Gesichter unter den Kartunger Sänger sind, kommt nicht von ungefähr. „Bei uns wird für die Jugend sehr viel gemacht“, meinten zwei Sänger vor ihrem Auftritt, und schnell war klar, dass in der hiesigen Chorwelt mit dem Namen Kartung auch eine glänzende Nachwuchsarbeit mit Stimmbildung und dem Chorkonzept „Next Generation“ verbunden ist. Dies war bei dem Gastspiel in Mösbach nicht zu übersehen und vor allem bei den herrlichen Chören „Steppenfeuer“ und „Jascha spielt auf“ nicht zu überhören, denn das Klangbild war geprägt von großer Homogenität und faszinierender Klarheit, die eben in dem Mix aus jugendlichem Temperament, erfahrenen Sängern und gemeinsamer Begeisterung für niveauvollen Gesang liegen. Dies bestätigte der Chor mit dem „Fuhrmannslied“, mit dem sich der Chor 2016 beim Wertungssingen in Baiertal ein „Goldenes Diplom“ ersang. Es war ein kleines Chorfestival, das ganz unterschiedliche Facetten des Chorgesangs bereithielt, von Gesang im Stile der Rockband „Rammstein“ über klassische Melodien à la Brahms bis zu Volksliedern reichte das Repertoire der Chöre. Zudem wurde der Mösbacher Sänger Patrik Sutterer durch den Vorsitzenden Johann Klumpp für 25 Jahre Treue zum Chor geehrt.
Der gastgebende Männerchor (Dirigent Friedemann Nikolaus) eröffnete mit „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Musical „Tabaluga“ das Konzert, wobei die Gäste mit dem stattlichen Chor und vielen jungen Sängern eine Mösbacher Spezialität erleben durften. Dies zeigte sich auch bei „Engel“ von Rammstein, „Amen“, die Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit von Drafi Deutscher oder „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen, die etwas anderes als „normales“ Liedgut waren.
Dass auch im Mühlendorf bester Chorgesang gepflegt wird, belegte der Gesangverein „Frohsinn“ (Dirigent Wolfgang Hils), der sich in den Formationen Frauenchor, Männerchor und Gemischter Chor vorstellte. Vom „Ungarischen Tanz Nummer 5“ von Brahm über heiße Jive-Rhythmen bis zu mitreißenden Liedern wie „La Mariposa“ und „Swing and Sing“ reichte das attraktive Programm der gut disponierten Formationen aus Ottenhöfen.
Mit dem Tessiner Volkslied „Pferde zu vieren traben“ eröffnete der Männerchor aus Appenweier-Nußbach (Dirigent Kurt Bayer) sein Konzert, zu dem die Sänger. Das breite Repertoire reichte von „Ewige Liäbe“ auf Schwyzerisch bis zu DJ Ötzis „Ein Stern, der deinen Namen trägt“, und auch der „Pulschlag des Lebens“ bereicherte den Mösbacher Liederabend. sp

2017 04 24 abb