Entgegen dem Trend kann sich der Mösbacher Männerchor über engagierten Nachwuchs freuen

Während sich derzeit mancher Chor wegen Nachwuchsmangels Sorgen um seine Zukunft machen muss, können sich die Mösbacher Sänger über sieben Neueinsteiger im Schulalter freuen. Und diese »Boygroup« will nun beim Jahreskonzert für fetzigen Sound sorgen.


VON ROLAND SPETHER
Achern-Mösbach. Coole Namen wie >>Söhne Mösbachs<< oder >>Möschbächer Boygroup<< könnten sich die sieben Jungsänger vom Männerchor >>Eintracht« durchaus vorstellen, die sich derzeit mit Luftgitarre und Dirigent Friedemann Nikolaus auf ihren ganz großen Auftritt vorbereiten. >>Männer live er1eben<< wird am 21. April‚ um 19.30 Uhr das musikalischen Motto beim Konzert in der Drei-Kirschen-Halle lauten, bei dem die Gäste auch eine Mösbacher Spezialität der besonderen Art erleben dürfen.

Altersschnitt gesenkt

Denn wo sonst über den fehlenden Nachwuchs gerade bei Männerchören geklagt wird, da haben die Eintracht-Sänger Zuwachs und können aktuell auf einen Altersdurchschnitt von 47 Jahren verweisen. Diesen werden die sieben Jungs im Alter von 13 und 14 Jahren deutlich senken, die seit Ende vergangenen Jahres besondere Singstunden im Probenlokal des Männerchors besuchen, sichtlich Spaß am neuen Weg der gesanglichen Arbeit haben und ihrem Premieren-Auftritt entgegen fiebern. >>Zuerst hatte ich Bedenken, ob andere mitmachen, aber wir haben eine tolle Truppe gefunden und üben kräftig«‚ so Hansjörg Doll. »Ich könnte mir vorstellen, dass ich weiter mache, wenn die Gruppe beieinander bleibt«, meinte der Siebtklässler Jannik Klumpp‚ auch Robin Armbruster und Nikolas Hock zeigten sich hell begeistert. Der erfahrene Dirigent Friedemann Nikolaus wird dafür sorgen, dass die Freude unter den Jungs anhält und der Auftritt auch ein voller Erfolg wird, wenn fetzige Titel wie >>Rocking All Over World<< von Status Quo oder »What l‘ve Done<< von Linkin Park für einen fetzigen Klang in der Drei-Kirschen-Halle sorgen. Dass der Männerchor »Eintracht« Mösbach mit seinen derzeit 39 Aktiven immer wieder junge Sänger vor allem als bleibende Mitglieder bekam, ist ein Phänomen und weithin einmalig. Vielleicht liege ein Geheimnis darin, dass 13 Söhne mit ihrem Vater und acht Enkel mit ihrem Opa im Verein singen. Interessant ist zu dem, dass es auch acht singende Brüderpaare im Verein gebe, so der Vorsitzende Johann Klumpp‚ Ins Strahlen kam er geradezu bei dem Hinweis, dass der Altersschnitt im Chor jeweils zu einem Vierteil unter 25 Jahren, zwischen 25 und 45, zwischen 45 und 65 sowie über 65 Jahren liege und so für eine gute Durchmischung sorgen. Dass die eingetretenen Jungsänger tatsächlich dabei bleiben und sich in das vielfältige Vereinsleben von Festen, Konzerten bis zu Theaterabenden engagiert einbringen, ist eine weitere Besonderheit im Kirschendorf. Beispielhaft ist, dass der jugendliche Nachwuchs nicht über einmalige Chorprojekte gewonnen werde, sondern durch die gezielte Suche und Ansprache von Jugendlichen, die sich wie im jetzigen Fall bereits seit der Grundschule kennen, so Friedemann Nikolaus. Wenn Jugendliche gemeinsam in der Gruppe eintreten, dann sei es für einen Verein immer einfacher, sie auch zu behalten. »Wir hätten wie andere Chöre auch Projekte machen können‚ aber das kostet Zeit und Energie und bringt oftmals nichts für den Verein«, meinte Friedemann Nikolaus.

Klares Bekenntnis

Der Mösbacher Chor ging einen anderen Weg, bekannte sich klar zu einem Männerchor und versuche über die persönliche Ansprache junge Sänger wie die sieben »Eintracht-Boys« zu gewinnen, die zwischen den Gesangspausen auch kräftig mit Süßem verwöhnt werden und noch dazu von der Mama die nötige Rückendeckung erhalten.

Großer Auftritt für junge Sänger