Männerchor setzt die seit 85 Jahren währende Theatertradition mit heiterem Lustspiel fort

Achern-Mösbach (sp). Das Ensemble des Männerchors „Eintracht“ traf mit dem Lustspiel „Die Nacht der Nächte oder leih dir einen Mann“ ins Schwarze: Die Gäste in der zweimal ausverkauften Drei-Kirschen-Halle erlebten ein köstliches Vergnügen. Hierbei feierte der vieljährige Schauspieler Oliver Erdrich als Regisseur seine Premiere. Einen besonderen Dank erhielt Arthur Wilhelm, der zuvor seit 1998 das Ensemble leitete.

Zur Premiere des neuen Regisseurs kam hinzu, dass der Verein ein stolzes Jubiläum feiern durfte. Denn vor 85 Jahrenwurden unter des Regie des Pfarrers Josef Nitz die ersten Theaterstücke aufgeführt. Die „Nacht der Nächte“ wurde indes zum Alptraum: Die Braut Marita Fischer (Johanna Wilhelm), Adoptivtochter der Wahrsagerin Gretl Fischer (Katja Huber), musste ganz in Weiß und mit einem Glas Aspirin in Händen miterleben, wie sich jene „Nacht der Nächte“ mit ihrem Holden Florian Michel (Manuel Klumpp) alkoholselig verflüchtigte und sich das Omen der Dorfseherin erfüllen sollte. Bei so vielen Turbulenzen und wechselnden Szenen hatten die Maskenbildnerinnen Sandra Kientz, Manuela Hertel und Tina Karcher alle Hände voll zu tun. Grandios bediente der „Monteur aus Düsseldorf“ (Manfred Doll) die „Detlef-Rolle“, mischte als „einer vom anderen Bächel“ die Agentur „Leih dir einen Mann“ kräftig auf und hüpfte und schlenderte mit eindeutigen Gesten dem schönen Topmodel Dieter Hummel (Hans-Peter Doll) hinterher.
Es waren kuriose Szenen, der sich in der Agentur der resoluten Lioba Michel (Annette Ohnmacht) und ihres Gemahls Egon (Ewald Klumpp) abspielten, zumal auch die Mitinhaberin Anni Seidenspinner (Nadine Fischer) und deren Ehemann Alois (Matthias Streck) kräftig mitmischten. Denn seit die drei Helden Egon, Alois und Dieter bei einem speziellen Model-Auftrag in Hamburg völlig ausbüxten und sich in einem „gewissen Milieu“ vergnügt hatten, war Feuer unter dem Dach und die Ehemänner wurden strengstens kontrolliert.
Zu diesen häuslichen Problemen kam hinzu, dass eine Hochzeit ins Haus stand und die Wahrsagerin endlich wissen wollte, wer der Vater ihrer Adoptivtochter Marita ist. Zwischendurch schneite dann auch noch Detlef Renner ins Haus und versprühte jede Menge Parfüm, während die Wahrsagerin getreu dem Motto „Die Karten lügen nicht“ endlich fündig wurde. Denn Maritas Mutter stammte aus Hamburg und der leibliche Vater würde zwölf Stunden nach dem Jawort der Tochter tot umfallen. Während dem schönen Dieter übles schwante und er sich für den Vater hielt, heckten seine Kumpel den Plan aus, die Hochzeitsnacht einfach nicht stattfinden zu lassen. Als dann der Countdown abgelaufen war, traf völlig überraschend Alois der Schlag, doch nur zumSchein. Denn kaumwar die Trauergesellschaft aus dem Zimmer, erwachte er putzmunter zum Leben und machte sich mit Egon fröhlich singend getreu dem Motto „Ich war noch niemals in New York“ aus dem Staub vor ihren Ehefrauen.

 

Die „Nacht der Nächte“ wird zum Alptraum - ABB 09.01.2012