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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Zeitungsberichte
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Achern-Mösbach (sp). Das Festbankett 125 Jahre Männerchor Mösbach findet morgen, Samstag, um 19.30 Uhr in der Drei-Kirschen-Halle statt. Neben dem Jubilar gestalten der Patenverein Frohsinn Önsbach und der Musikverein Harmonie Mösbach das Programm.
Wer vor 125 Jahren die Idee zur Gründung des Gesangvereins hatte, ist nicht bekannt. Doch es wäre denkbar, dass es der Pfarrer war, denn auf einem Schriftstück im Pfarrarchiv vom 5. Februar 1894 steht, dass neun Männer des Gesangvereins auch den Kirchenchor bildeten. Es waren dies Männer wie Gustav Panther, Joseph Schott sowie Amand Huber, dessen Sohn und aktiver Sänger Alois Huber eine wichtige Quelle für das Jahr 1890 ist. Schriftführer Franz Merkel hielt schwarz auf weiß fest, dass das 40-jährige Stiftungsfest am 25. Mai 1930 gefeiert wurde.
Das älteste Protokollbuch stammt von 1904 und darin steht, dass die Sänger die Pflichten der neuen Statuten gewissenhaft erfüllen wollen. Dazu gehört ein würdiges Betragen in und außerhalb des Vereins. Es wird auch die Ermahnung erteilt, stets auftretende Zwistigkeiten sofort zu schlichten. Wer den Vorstand beleidigt oder sich seinen Anordnungen widersetzt, müsse eine Strafe von 50 Pfennig bezahlen. Bei aufmüpfigen Sängern konnte der Rauswurf erfolgen. Das Fehlen in der Probe musste entschuldigt werden, das Fehlen bei Beerdigungen und Festen wurde mit 50 Pfennig geahndet.
Laientheater gegründet
Trotz der drakonischen Androhungen unterschrieben 24 Sänger die Statuten. An der Spitze des Chors stand Amand Huber, der 1907 mit 22 Stimmen von 22 Anwesenden gewählt wurde und 1908 den Kauf einer Fahne im Wert von 400 Mark anleierte, die bei vielen Auftritten mit Stolz geschwenkt wurde.
Doch wenige Jahre später wehte sie nicht mehr, der Erste Weltkrieg brach aus. Erst 1919 erklangen wieder Lieder, die Goldenen Zwanziger begannen, und 1924 beschloss man, zur Freude der Mitbürger, ein Laientheater zu gründen. Der Pfarrer und Förderer des Vereinslebens, Josef Nitz, war so begeistert, dass er die Regie übernahm. Doch es sollten noch drei Jahre ins Land gehen, bis zwei Stücke aufgeführt wurden. Die Jahre gingen ins Land, im Verein gibt es Mitte der dreißiger Jahre so manches Gewitter rund um den Dirigenten und in der Welt zieht das nächste Unheil heran. Wieder ist Krieg, die Sänger werden einberufen und das Vereinsleben kommt zum Erliegen. »Der Verein lebt wieder « steht 1947 in der Chronik und dank Adolf Fritsch und den Lehrern Josef Fahrländer und Erwin Knäbel ging es wieder aufwärts mit dem Gesang, der in den 50er- und 60er-Jahren eine Blüte im Kirschendorf erlebte. Dies setzte sich mit dem jungen Lehrer und Schulleiter Alfons Brommer fort, der unzählige Kinder für Musik und Gesang begeisterte, von 1968 bis 2000 den Chor leitete und der viele kulturelle Akzente setzte. Es wurden 1300 Proben abgehalten, 240 Chorwerke einstudiert und 450 Auftritte absolviert. Mit Dirigent Friedemann Nikolaus begann eine neue Ära mit vielen großen Konzerten.